Ich werde immer wieder gefragt, warum ich in der Führung überwiegend sprachfrei arbeite.
Die Antwort ist einfach:
Unsere Hunde „sprechen“ körpersprachlich. Dabei ist es ganz egal, aus welchem Land sie kommen. Die Hunde sprechen überall auf der Welt dieselbe Sprache. Bei ihnen gibt es keine Verständigungsprobleme. Im Gegenteil zu uns. Wenn wir in ein anderes Land fliegen, haben wir große Schwierigkeiten, wenn wir dort in unserer Sprache versuchen zurechtzukommen. In einigen Touristengegenden mag das sogar evtl. funktionieren. Aber natürlich nicht überall.
Menschen neigen dazu, mit Hunden zu reden, als würden sie unsere Sprache verstehen. Natürlich können wir Kommandos konditionieren, sodass der Hund lernt diese zu verstehen und weiß, was wir von ihm erwarten. Wenn ein Hund aber „dauerbeschallt“ wird, wird er unsere Worte irgendwann ausblenden und nicht mehr hören. Einige Hundehalter neigen dann dazu, ihren Hund als stur oder ungehorsam zu bezeichnen. Dabei hat der Hund nur auf unser Verhalten reagiert. Können wir es ihm verübeln?
Meldet sich ein Kunde bei mir mit einem Hund, der nicht hört, ist genau das meist schon geschehen. Ich „beraube“ den Menschen dann um die Sprache und leite ihn an, nonverbal mit seinem Hund zu arbeiten. Der Effekt ist immer der Gleiche – der Hund ist erstaunt, dass der Mensch „den Mund hält“ und muss jetzt wieder auf ihn achten, um nicht verloren zu gehen. Und siehe da, der Hund richtet seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Halter. Ganz eigenständig und in kürzester Zeit.
Verwunderlich? NEIN, keines Falls!